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Englisch lernen

Jutta Gross • Feb. 28, 2021

Wie lernt man Englisch einfach und mit Spaß?

„Das ist ja alles so lange her. Wenn wir im Urlaub sind, dann redet immer mein Mann. Ich komm mir da echt doof vor.“ Kennen Sie das? Viele meiner Schüler in den unzähligen Sprachkursen der letzten zwanzig Jahre erzählen mir genau das. Natürlich haben die meisten von uns einmal Englisch gelernt, aber wenn man eine Sprache nicht benutzt, dann verkümmert das Wissen und letztendlich geht es völlig verloren. Erst im Urlaub bemerken sie dann, dass es doch eigentlich schön wäre, unabhängiger zu sein und auch einmal alleine shoppen gehen zu können oder sich mit anderen Urlaubsgästen unterhalten zu können, ohne die Kinder oder den Ehepartner einschalten zu müssen. Nur leider ist es ab einem gewissen Alter schwierig, das einmal Gelernte wieder zu aktivieren. Unser Gehirn ist nicht mehr aufs Lernen programmiert und der Alltag fordert seinen Tribut. Familie, Haushalt, Job und andere Verpflichtungen halten einen auf Trab und sich dann noch einmal aufzuraffen, fordert unheimlich viel Disziplin. Zudem lernt man eine Sprache leider nicht über Nacht und damit ist auch noch Ausdauer gefragt. Zum Glück gibt es aber einige Tipps und Tricks, wie man den inneren Schweinehund überlisten kann und mit Spaß Englisch lernen kann.

Englisch lernen mit der Lieblingsserie

Was ist Ihre Lieblingsserie? Ganz egal, welche Fernsehserie Ihr Favorit ist, sehen Sie sie einfach auf Englisch. Fernsehen ist nach wie vor die einfachste Art und Weise Englisch zu lernen. Der Vorteil: Wir kennen viele Folgen bereits und können gleichzeitig sehen und zuhören. Viele Wörter und Phrasen kann man schon aus dem Zusammenhang erfassen und nach einer gewissen Zeit hört das Gehirn auf, sich zu wehren und „konsumiert“ nur noch. Natürlich werden Sie so nicht alles sofort verstehen, aber man hört sich in den Klang einer Sprache ein und lernt auch typische Kollokationen kennen. Verwenden Sie für den Anfang auch die Untertitel zunächst auf Deutsch und dann in englischer Sprache und lassen Sie sie nach ein paar Tagen einfach weg.

Englisch lernen mit dem Lieblingsmagazin

Viele Magazine, angefangen bei der Cosmopolitan bis zur Men’s Health sind auch in englischer Sprache verfügbar bzw. es gibt jeweils eine ländertypische Ausgabe. Leider sind diese meist nur im Abo erhältlich oder an einem Bahnhofskiosk und Sie ahnen es schon: Sie sind dadurch meist vergleichsweise teuer. Warum also nicht auf die Online-Variante ausweichen? Lesen Sie die englische Version Ihres Lieblingsmagazins online. Gerade was Mode oder Fitness angeht verwenden wir ohnehin die englischen Bezeichnungen, sodass Sie damit nicht allzu viele Schwierigkeiten haben werden und gleich ein Erfolgserlebnis verbuchen können.


Youtube und Social Media

Gerade für die jüngere Generation oder diejenigen, die ohnehin auf Social Media unterwegs sind, ist es ein Leichtes, auch den englisch-sprachigen Influencern, Schauspielern oder Comedians zu folgen und mit deren Beiträgen und Filmen auf dem Laufenden zu bleiben. Hier bieten sich unzählige Möglichkeiten von BBC News über Jimmy Fallon bis hin zu Netflix Trailern: Alles ist zunächst in Englisch und ansprechend aufbereitet. Zudem dauern diese Einspieler meist nicht länger als zwei oder drei Minuten, sodass selten Langeweile aufkommt.


Sie brauchen den Austausch mit anderen, um bei der Stange zu bleiben? Gut so, denn gemeinsam mit anderen lernt es sich tatsächlich leichter. Dabei ist es allerdings für die Schüchternen am Anfang oft besser, erst mit Einzelunterricht zu starten und dann mit Gleichgesinnten weiter zu lernen. Der Gruppenzwang tut dann sein Übriges. Zudem ist es einfach Lustiger und es ergeben sich oft gemeinsame Interessen, sodass man sich auch privat austauschen kann. Aus den Fehlern der anderen lernt man ebenfalls schneller, weil man sich daran erinnern kann und beim nächsten Mal zu mindestens weiß, dass sich etwas im Satz irgendwie holprig anhört.


Englisch lernen mit Songs

Sie stehen eher auf Pop-Musik oder doch lieber Rock? Perfekt! Ich bin ein großer Fan von Musik im Unterricht. Jede Sprache löst gewisse Emotionen in uns aus. Falls Sie also schlechte Erinnerungen aus der Schulzeit mit sich herumtragen und Sie Englisch noch nie leiden konnten, dann wird Englisch immer mit negativen Gefühlen behaftet sein. Musik hingegen bringt uns zum Weinen, Träumen oder Tanzen. Verbinden Sie positive Gefühle mit einem englischen Song oder einer bestimmten Band, dann singen Sie laut im Auto oder unter der Dusche mit. Versuchen Sie dem Original möglichst nahezukommen, zumindest was die Aussprache angeht. Durch die Musik, die Ihnen gefällt und somit positive Gefühle auslöst, werden Sie gar nicht merken, dass Sie sich eigentlich mit der englischen Sprache beschäftigen. Wenn Sie noch einen Schritt weitergehen wollen, dann sehen Sie sich doch die Texte mal genauer an: Worum geht es? Fortgeschrittene können sich auch mit folgenden Fragen beschäftigen: Welches Vokabular wird verwendet? Welche Zeitform usw.


Kochen auf Englisch

Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen und warum sollten wir uns nicht auch mal verwöhnen lassen? Bestimmt kennen Sie verschiedene englische oder amerikanische Köche, sei es nun Jamie Oliver oder Martha Stewart, ganz egal: kochen und backen Sie! Rezepte in einer anderen Sprache zu verstehen und korrekt umzusetzen ist gar nicht so leicht, aber macht unheimlich viel Spaß. Oftmals lernt man ein Land und seine Gepflogenheiten ganz anders und völlig neu kennen. Viele Gewürze und Zutaten der modernen englischen Küche haben ihren Ursprung in der multikulturellen Gesellschaft des ehemaligen Empires und damit ergeben sich ganz neue Geschmacksrichtungen. Probieren Sie auch die kreolische Küche der Südstaaten oder versuchen Sie sich einfach mal an einem Bananenbrot. Bedenken Sie dabei nur, dass die Maßeinheiten meist in Tassen und Unzen angegeben werden und schon kann es losgehen.


Tagebuch schreiben auf Englisch


Schreiben Sie Tagebuch? Nicht? Dann wird es höchste Zeit. In Tagebüchern kann man seinen eigenen Gedanken freien Lauf lassen. Nachdem eine Sprache lernen, eben nicht nur aus sprechen, hören und lesen besteht, sondern auch aus selbst schreiben, sollten Sie wieder mehr schreiben. Schreiben Sie auf, wie Ihr Tag gelaufen ist und was Sie glücklich gemacht hat. Schreiben Sie in Ihrem eigenen Stil. Wenn Sie merken, Ihre Sprache ist noch nicht so ausgereift, wie Sie es gerne hätten, wen kümmert das? Diese Seiten sind zunächst nur für Sie alleine. Nach ein paar Tagen oder wenn Sie merken, dass Sie sprachlich an Ihre Grenzen stoßen, dann nehmen Sie ein Wörterbuch oder eine Übersetzungs-App zur Hand und formulieren Sie Ihre Sätze so, dass Sie zufrieden sind. Bleiben Sie für eine gewisse Zeit bei der gleichen Art zu beschreiben oder zu formulieren und nach ein oder zwei Wochen versuchen Sie Ihre Sätze anders zu formulieren und auch grammatikalisch richtig zu schreiben. Mit der Zeit werden Sie viel Übung haben und merken, welche Probleme Sie nun gezielt angehen müssen. Genau dieser Fortschritt wird Ihnen weiterhelfen und Sie dranbleiben lassen.


Ganz gleich, für welche Methode Sie sich entscheiden, denken Sie daran, dass es Spaß machen muss, sonst halten Sie das meist nicht lange genug durch, um wirklich Erfolge für sich selbst sichtbar zu machen. Bauen Sie das Englisch-Lernen in Ihren Alltag ein und üben Sie täglich mindestens 20 Minuten, wobei üben auch fernsehen auf Englisch sein kann. Bleiben Sie dran und lassen Sie sich nicht entmutigen. Wenn es zeitlich mal gar nicht reicht, dann hören Sie nicht gleich ganz damit auf, sondern machen Sie am nächsten Tag einfach weiter. Versuchen Sie es mit einem Ritual zu verbinden, wie einer Tasse englischem Tee und ein paar Keksen in Ihrem Lieblingssessel und los geht’s. Wenn Sie merken, die gewählte Methode wird langweilig, dann wechseln Sie mit einer anderen ab. Wichtig nur: Bleiben Sie dran und haben Sie Spaß, dann werden Sie im nächsten Urlaub schon merken, dass Sie wieder mitreden können.



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Wir Deutschen sind ein auswanderungsfreudiges Volk. Dabei haben wir das als Deutsche das Glück, dass wir unser Ziel meist nicht aus der Notwendigkeit sozialer oder wirtschaftlicher Überlegungen, sondern auf der Suche nach Sonne, Strand und Abenteuern – und auch aus sprachlichen Gründen wählen können. Viele Deutsche entscheiden sich für Südafrika als neue Heimat und alleine in Kapstadt leben ungefähr 100.000 Deutsche. Seit über zwanzig Jahren ist Peter Schaupp einer von ihnen und im Gegensatz zu vielen, die geleitet von falschen Vorstellungen oder mangels Glück wieder nach Deutschland zurückkehren, ist Peter geblieben und hat sich hier mit seiner Familie ein abwechslungsreiches Leben in der Sonne aufgebaut, geprägt vom Respekt für die Menschen, die Sprache und die Kultur des Landes und beflügelt von den ungeahnten Möglichkeit persönlicher Entwicklung. Lieber Peter zunächst herzlichen Dank, dass du mir für meinen Blog und meine Studenten einmal die Zeit nimmst und uns erzählst, wie dein Leben in Südafrika aussieht und wie es überhaupt dazu kam, dass du dich für dieses Land als deine neue Heimat entschieden hast. Wie ist es dazu gekommen, dass du jetzt in Südafrika gelandet bist? Ich hatte eine Freundin, deren Eltern in Südafrika lebten und 1997 haben wir diese in einem gemeinsamen Urlaub dort besucht. Das Land hat mir gut gefallen und ich hatte ohnehin vor ins Ausland zu gehen und im Idealfall natürlich in ein englischsprachiges Land, da ich mit dieser Sprache ja schon vertraut war, aber das weißt du ja, da wir ja zusammen den Englisch-Leistungskurs besucht haben. insofern war dies mein Ziel. Natürlich wollte ich auch eine andere Kultur und Lebensart kennenlernen, vorzugsweise mit mehr Wärme als in Deutschland. Wie ging es dann für dich weiter? 1998 bin ich mit dem Vorsatz nach Südafrika geflogen dort eine Arbeit zu finden und hier länger zu bleiben. Ich hatte in Deutschland eine Ausbildung an der Fachhochschule mit Schwerpunkt Druckvorstufe und elektronische Bildbearbeitung. Photoshop und Scannen von Dias und Bildern war das damals noch. Im Januar habe ich mich dann in Südafrika persönlich beworben. Keiner kannte mich hier, ich habe an viele Türen geklopft um Arbeit zu finden und habe versucht Leute kennen zu lernen. Nach vier Wochen und zehn Firmen hat schließlich eine Firma ihr Interesse bekundet. Sie mussten dann gegenüber dem hiesigen Arbeitsamt nachweisen, dass meine Fähigkeiten in Südafrika nicht gut vertreten sind, so dass ich eine Arbeitsgenehmigung erhalten konnte. Danach musste ich zurück nach Deutschland, um mich von dort aus für ein Arbeitsvisum zu bewerben und nach weiteren 4 Monaten habe ich schließlich im August 1998 angefangen in Kappstadt zu arbeiten. Wie war deine anfängliche Erfahrung hier? Zu Hause profitieren wir oft von den Beziehungen unserer Eltern, deren Bekanntheitsgrad und das Leben wird einem dadurch oft erleichtert. Das war für mich in Südafrika nicht möglich. Du warst also ganz allein und deine Fähigkeiten und deine Persönlichkeit sprach für dich, ohne das Netzwerk, von dem Zuhause wahrscheinlich profitiert hättest? Das war wirklich sehr spannend und auch eine neue Erfahrung. Was mich besonders faszinierte war, dass das Land damals noch stark im Umbruch war. Die Apartheid war erst vor wenigen Jahren abgeschafft worden und Nelson Mandela war Präsident. Eine spannende Zeit.
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